Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau von Lourdes
- Kategorie Was sehen Gardasee und Verona
Historische Hinweise, wo es ist und Kurioses über die Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau von Lourdes in Verona.
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- Geschichte und Lage des Heiligtums Unserer Lieben Frau von Lourdes
- Innenraum und Sehenswertes im Heiligtum Unserer Lieben Frau von Lourdes
Geschichte und Lage des Heiligtums Unserer Lieben Frau von Lourdes
Das Heiligtum Unserer Lieben Frau von Lourdes erhebt sich auf dem Hügel San Leonardo, einer der eindrucksvollsten Aussichtsterrassen Veronas. Von hier aus überblickt man die mittelalterlichen Dächer, den gewundenen Lauf der Etsch und bei klarer Sicht sogar die Voralpen.
Der Hügel verdankt seinen Namen dem mittelalterlichen Kloster San Leonardo, das im 12. Jahrhundert dem Schutzpatron der Gefangenen geweiht war. Nach der napoleonischen Auflösung der Klöster wurde das Areal veräußert; 1838 ließ Erzherzog Maximilian von Österreich an gleicher Stelle das Verteidigungswerk Fort San Leonardo errichten. Während der Nazi‑Faschistenherrschaft (1943 – 45) diente diese Festung als politisches Gefängnis.
Das ursprüngliche Heiligtum befand sich jedoch im Stimate‑Viertel unweit der Zitadelle. Als es im April 1945 durch eine Bombe zerstört wurde, blieb die Marienstatue von 1908 unversehrt – für die Gläubigen ein Wunder. In den 1950er‑Jahren beschlossen die Stigmatiner, das verlassene Fort in ein Gotteshaus der Versöhnung zu verwandeln. Nach Plänen des Architekten Paolo Rossi de’ Paoli wurde 1958 das heutige Heiligtum Unserer Lieben Frau von Lourdes geweiht.
Innenraum und Sehenswertes im Heiligtum Unserer Lieben Frau von Lourdes
Die runde Kirche – Symbol für den Rosenkranz – wird von einer kupferverkleideten Kuppel bekrönt. Im Inneren malte der Römer Aronne Del Vecchio ein Sternenfirmament, das sich auf die Figur Mariens konzentriert. Der Bildhauer Vittorio Colbertaldo schuf fünfzehn Bronze‑Reliefs zu den Rosenkranzgeheimnissen im expressiven Stil der 1950er‑Jahre.
Neben dem Hauptschiff befindet sich die stille Anbetungskapelle mit einem fein gearbeitetem Tabernakel aus weißem Marmor. Unter der Kapelle sind Reste des 19. Jahrhunderts‑Forts als kleiner Museumsrundgang erhalten geblieben, der die militärische und spirituelle Vergangenheit des Hügels nachzeichnet.
Einer Legende zufolge litt eine dreifache Mutter an schwerer Ischias. Täglich schöpfte sie Wasser aus der Brunnenquelle des Heiligtums und betete zur Unbefleckten. Als sich ihr Zustand dramatisch verschlechterte, erbat sie den bischöflichen Segen; während des Gebets verschwanden die Schmerzen schlagartig – die Frau war geheilt. Seitdem gilt das Quellwasser als wundertätig.
Im Laufe der Jahre wurde das Innere mehrfach restauriert. Besucher können heute die bunten Glasfenster der 1960er‑Jahre, die unversehrte Marienstatue von 1908 und zahlreiche ex‑voto-Gaben bewundern. Ein außen umlaufender Panoramaweg mit Aussichtsterrassen bietet einen unvergleichlichen Blick über Veronas Hügellandschaft.