Scaliger Schloss von Villafranca di Verona
- Kategorie Was sehen Gardasee und Verona
Was zu sehen im Schloss Scaligero von Villafranca di Verona
Anzahl der Ansichten: 6455
- Geschichte der Scaliger‑Burg von Villafranca di Verona
- Scaliger‑Burg von Villafranca di Verona (Video)
Geschichte der Scaliger‑Burg von Villafranca di Verona
Die Burg von Villafranca wurde 1199 – unmittelbar nach der Schlacht an der Ponte dei Molini bei Mantua – begonnen und 1202 vollendet. Als südlichster Außenposten des veronesischen Verteidigungssystems der Scaliger schützte sie die Reichsstraße vor plötzlichen Überfällen aus Mantua und anderen Nachbarherrschaften.
1345 ließ Cangrande II della Scala den mächtigen Serraglio fertigstellen: eine einzigartige, rund 13 km lange Verteidigungsmauer, die in Borghetto begann und fünf Burgen verband – Borghetto, Valeggio, Gherla, Villafranca und Nogarole Rocca. Im 19. Jh. wurden viele Mauerzüge und Türme von österreichischen Soldaten gesprengt oder von der Bevölkerung als Steinbruch genutzt. Heute sind nur noch wenige Reste am rechten Ufer des Tione sichtbar, unweit der Burg.
Innerhalb der zinnenbewehrten Ringmauer erheben sich sieben kleine Mauertürme, die „torresine“. Am Sockel des 38 m hohen Mastio erkennt man wiederverwendete römische Quader, vermutlich von einem Tiberiusbogen. Kriege und Belagerungen setzten der Anlage zu; ab 1450 verfiel sie und wurde schließlich an Privatleute verkauft, darunter der Patriot Angelo Alessandri und der Gelehrte Graf G.B. Simeoni, welche erste Instandhaltungen veranlassten. Die Turmuhr stammt aus dem Jahr 1890 und wurde im Zuge einer neugotischen Restaurierung angebracht.
Gleich hinter dem Eingang, unterhalb des Bergfrieds, steht die Christuskirche – die älteste Pfarrkirche des Ortes. Sie bewahrt ein Fresko aus dem 14. Jh. mit der Kreuzigung und drei Leinwände des 18. Jh. von Giovanni Battista Lanceni (Geißelung, Verspottung Christi und Gang nach Golgatha).
Heute gilt die Burg als Wahrzeichen Villafrancas und dient in den Sommermonaten als Bühne für Musik‑ und Kulturfestivals, Mittelalter‑Reenactments und Messen. Hier traten bereits der Nobelpreisträger Bob Dylan (1998) und die Coldplay (2000) auf. 2016 erhöhte die Gemeinde die Zuschauerkapazität auf 7.000 Plätze, wobei mobile Tribünen und moderne Licht‑ und Tontechnik installiert wurden – ohne das mittelalterliche Mauerwerk zu verändern.