Seeufer von Salò
- Kategorie Was tun Gardasee und Verona
Salò gilt als eine der elegantesten Perlen am brescianischen Ufer des Gardasees. Sein historisches „Herz“ ist ein Geflecht aus schmalen Gassen, romantischen Innenhöfen und Arkadengängen, gesäumt von Palazzi aus dem 15. und 16. Jahrhundert, venezianischen Loggien, stilvollen Boutiquen, Kunsthandwerkerläden und Seerestaurants. Wer hier flaniert, wandelt auf den Spuren der „Magnifica Patria“ – jenes Gemeindebundes, der von 1426 bis 1797 unter der Republik Venedig weitgehende Autonomie genoss.
Die Lungolago‑Promenade von Salò erstreckt sich über 2,5 km rund um den gesamten Golf, einen der größten des Sees. Seit ihrer Anlage im Jahr 1906 wurde sie mehrfach verschönert und präsentiert sich heute als vollständig verkehrsfreie Ufermeile mit Granit‑ und Marmorpflaster, flankiert von Palmen, Oleandern und Libanonzedern. Historische Liberty‑Cafés, handwerkliche Gelaterien und stilvolle Weinbars säumen den Weg – besonders stimmungsvoll in der Abenddämmerung, wenn der See rosa glitzert.
Ein Sanierungsplan der 1990er‑Jahre, zum Teil bereits umgesetzt, hat das Verkehrsaufkommen drastisch reduziert, die Pflasterung der Altstadtgassen erneuert, die Piazzetta del Municipio – beherrscht vom barocken Palazzo della Magnifica Patria – restauriert und die Errichtung einer Fußgängerbrücke vorgesehen, die künftig die Promenade mit den öffentlichen Gärten in der Via Brunati verbinden soll.
An der Uferpromenade ragt der Dom Santa Maria Annunziata (1453‑1509) hervor, ein Meisterwerk der spätvenezianischen Gotik mit unvollendeter Fassade aus Malcesiner Stein. Im Inneren begeistern Paolo Venezianos Altarretabel, Romaninos Verkündigung und die fein intarsierten Chorgestühle von Bernardino Zenoni. Der kleine Domplatz verwandelt sich jeden Juli in eine Open‑Air‑Bühne für die „Estate Musicale di Salò“: ein Festival, das Barockorchester, Blechbläserensembles und internationale Solisten an das Gardaseeufer lockt.